Bauernverband 2006 - Ortsverband Hofkirchen und Weichs


Ortsobmänner für Hofkirchen und Weichs gewählt
Landwirt Eduard Meindl stand nach 20 Jahren nicht mehr zur Wahl - Johann Schmalhofer als Referent


von li: Wahlleiter Ludwig Weigert, Oberlindhart mit den Ortsobmännern: Stellvertr. Weichs Josef Haslbeck, Obmann Weichs Johann Gerl, Referent und Analyst Johann Schmalhofer - Taimering, Ortsobmann Hofkirchen Thomas Heil und Stellvertr. Hofkirchen Eduard Meindl.

Zu den Neuwahlen konnte der bisherige Ortsobmann Eduard Meindl die Landwirte aus den Ortsgruppen Hofkirchen und Weichs begrüßen. Wichtigster Tagesordnungspunkt waren die Neuwahlen in beiden Gremien. Bei der  Bauernverbandsortsgruppe Hofkirchen  ging die 20jährige Ortsobmann-Ära von Eduard Meindl zu Ende. Der langjährige Sprecher der Ortsgruppe Hofkirchen stellte sich nicht mehr zur Wahl. Der Ortsobmann von Weichs ist weiterhin Johann Gerl. Landwirt und Fachreferent Johann Schmalhofer veranschaulichte als Finanzanalyst die Zusammenhänge der Weltwirtschaft mit der Entwicklung in der Landwirtschaft.

Zunächst umriss Wahlleiter Ludwig Weigert aus Oberlindhart die Aufgabe der Ortsobmänner und gab die Richtlinien für die Wahl der Ortsvertretungen bekannt. Bei der Wahl für die Ortsgruppe Weichs wurde per geheimer Wahl erneut Johann Gerl bestätigt. Stellvertretender Ortsobmann ist Josef Haslbeck und die Beisitzer sind Otto Huber und Otto Pritscher.

Bei der Ortsgruppe Hofkirchen stellte sich der langjährige Obmann Eduard Meindl nicht mehr zur Wahl und beendete damit seine 20jährige Führungsrolle. Neugewählt wurden als Ortsobmann Hofkirchen Thomas Heil und als Stellvertreter Eduard Meindl. Die Beisitzer sind Josef Leupacher und Xaver Winderl.

Im Anschluß referierte Johann Schmalhofer, CSU Ortsvorsitzender von Taimering und Kreisvorsitzender der AGL (Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft) Regensburg-Land. Schmalhofer ist Mitglied im Gutachterteam des deutschen Verbandes für Technische Finanzanalyse VTAD und Mitglied im Weltverband für Technische Finanzanalyse in New York IFTA. Vor einigen Tagen sendete der Bayerische Rundfunk auf Bayern 1 eine Reportage über Schmalhofer

Thema des Referates war die Zukunft des ländlichen Raumes, dabei ging Schmalhofer mit Hilfe einer Powerpointpräsentation auf die Themen: Wirtschaft, Globalisierung, Demografie, Energiepreise, Börse, Agrarpreise und Verschuldung ein.

Basisinnovationen sind die Lokomotiven der Wirtschaft und um einen wirklich lang anhaltenden Aufschwung in der Wirtschaft zu bekommen, müsse sehr viel Geld in Bildung, Forschung un Entwicklung gesteckt werden. Vorsprung durch Innovation ist der einzige Weg, um Wohlstand und Beschäftigung am Standort Deutschland zu sichern, so Schmalhofer.

Die Globalisierung hat enorme Auswirkungen auf die Konkurrenzfähigkeit unserer Arbeitskraft sagt er. In Deutschland seien die durchschnittlichen Arbeitskosten in der Industrie nach einer Grafik des ifo-Instituts etwa 24 mal so hoch wie in China. Um also in Deutschland die Löhne hoch halten zu können, müsse Qualitätsarbeit oberste Devise sein.

Die Demografische Entwicklung der Bundesrepublik zeige eine sehr düsteres Bild. Die derzeitige Geburtenrate von 1,4 Kindern pro Frau führe dazu, dass die Rentensysteme völlig aus den Angeln gehoben werden und vor allem die jetzige Generation der 35-45Jährigen (aus kinderreichen Familien) es einmal sehr schwer haben würde, eine wirkliche Rente zu bekommen. Eine Geburtenrate von 2,1 Kinder pro Frau würde Deutschland langfristig wieder in geordnete Bahnen bringen, prophezeite Schmalhofer.

Die Ölabhängigkeit bereitet Schmalhofer große Sorgen, im Gegensatz zu den 70iger Jahren ist man zwar nicht mehr vom nahen Osten abhängig (7% Ölimport) aber dafür stammen derzeit 42% der Öleinfuhren aus den GUS Staaten. Betrachtet man die politischen Gegebenheiten in Russland und den Umgang mit seinen Nachbarstaaten so wäre die Bundesregierung gut beraten mehr in den Bereich nachwachsender Rohstoffe zu setzen um unabhängiger zu werden. In diesem Jahr notierte der Preis für ein Barell Öl nominal auf dem Allzeithoch von ca. 75 $. Würde man den Ölpreis allerdings um die Inflation bereinigen, wäre erst bei 95 $ ein Allzeithoch erreicht.

Im Bereich Börse ging Schmalhofer ganz besonders auf den amerikanischen Börsenindex Dow Jones ein. Bei der Analyse war es Schmalhofer wichtig vor allem die Kaufkraft des Dow Jones darzustellen. Nicht wie üblich den Dow Jones in Punkten bzw. in $ dargestellt, sondern berechnet in Rohstoffen. Berechnet man den Dow Jones zum Beispiel in Unzen Gold, so hat er gegenüber seinem Höchstkurs von 1999/2000 50% an Wert verloren. Berechnet man den Dow Jones in Fässer Öl, so hat der Dow Jones sogar 75% an Wert verloren. Betrachtet man den Börsenindex in Kupfereinheiten, Silber oder selbst in Agrarrohstoffe, so hat der Dow Jones an Wert verloren, obwohl er vor kurzem neue Alltimehighs generiert hat. Schmalhofer erläuterte eine Analyse , in der er Arbeitslöhne mit dem Milchpreis vergleicht, die er vor einigen Wochen and den Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer persönlich überreicht hat. Zum Schluss des Referates ging Schmalhofer noch auf die Verschuldungsproblematik ein. Mit einem Zitat von Charles Darwin beendete Schmalhofer sein 2 Stunden Referat. „Es sind nicht die stärksten der Spezien, die überleben, nicht die inteligentesten, sondern die, die am schnellsten auf Veränderungen reagieren können.“

2006-11-29

Paul Winderl